R&M präsentiert auf der 44. ECOC eine Studie zur Entwicklung neuartiger paralleloptischer Steckverbinder. Die Innovation nennt sich QXB. Bei diesen Steckern übernehmen Quarzlinsen die Lichtübertragung zwischen den Glasfasern. R&M, der weltweit tätige Schweizer Entwickler und Anbieter von Verkabelungssystemen für hochwertige Netzwerkinfrastrukturen mit Sitz in Wetzikon, erforscht die Linsen-Technologie gemeinsam mit der Data Speed Control GmbH. Die Technologiepartner informieren auf der 44. European Conference on Optical Communication (ECOC) vom 23. bis 27. September in Rom über die QXB-Studie (Messestand 716). Data Speed Control ist ein Anbieter von Datacenter-Dienstleistungen mit Sitz in Eisenberg, Deutschland.
Dr. Thomas Wellinger, Market Manager Data Center, R&M«Die Linsen-Technologie hätte eine Reihe von Vorteilen für die Installation, den Betrieb und die Wartung von passiven Glasfaser-Infrastrukturen», erläutert Dr. Thomas Wellinger, R&M Market Manager Data Center und Leiter der Studie. Die Linsen aus einem hochreinen Quarzglas ersparen den physischen Kontakt zwischen den Enden der Glasfasern. Sie bilden ein Array auf der Stirnfläche des Steckers. Jeder Faser ist eine Linse zugeordnet. Bei Multimodefasern lässt sich der Lichtstrahl 16fach ausdehnen, bei Singlemodefasern siebenfach. Die Linsen tragen eine Antireflexionsschicht. «Mit der Entwicklung der Quarzlinsen gehen wir an die physikalischen Grenzen der optischen Verbindungstechnik», sagt Dr. Thomas Wellinger.
Bei herkömmlichen fiberoptischen Steckverbindungen pressen Federn die Enden der Glasfasern mit Kraft aufeinander. Nur so können sie die Lichtsignale mit möglichst geringen Dämpfungsverlusten austauschen.
Die Kontaktflächen müssen staubfrei und mikrometergenau ausgerichtet sein.
All diese Anforderungen entfallen beim QXB. Das Reinigen der Kontaktflächen wäre überflüssig, weil die Lichtsignale ohne physischen Kontakt übertragen werden. QXB-Stecker werden unabhängig von der Faserzahl ohne Anpressdruck in die Kupplung geschoben. Das erleichtert die Handhabung und entlastet das Gehäuse. Auch visuelle Inspektionen und die zeitaufwendige Suche nach Übertragungsfehlern entfallen. Die Messwerte einer einmal installierten und geprüften Verbindung bleiben stabil, auch wenn der Stecker mehrfach gezogen und wieder eingesteckt wurde.
Der QXB gleicht einem MPO-Steckverbinder. Er kann mit 12, 24 und 32 parallel angeordneten Fasern geplant werden.
MPO-Steckverbinder müssen immer komplett gezogen werden, wenn eine einzelne Faser zu reinigen oder zu prüfen ist. Alle Links sind dann offline. Die Performance der MPO-Links kann beim Aus- und Einstecken leiden. «Beim QXB gibt es diese Problematik nicht», so Dr. Wellinger. Ein Netzwerk arbeitet also viel zuverlässiger.
R&M verweist zudem auf Vorteile für die Betriebskosten. Neben der Installation spielen wiederholte Reinigung, Inspektion und Messungen bei fiberoptischen Steckverbindern eine grosse Rolle. Sei steigen mit der Zahl der Fasern, was die Wartungskosten in die Höhe treibt. Beim QXB fallen diese Kostenfaktoren gar nicht erst an.
«Der QXB erleichtert die Arbeit von Infrastruktur- und SAN-Managern in Hyperscale Data Center und grossen Unternehmensrechenzentren erheblich», erwartet Dr. Thomas Wellinger. Auf dieser Seite informiert R&M ausführlich über die Studie.