R&M setzt sich für Breitbandversorgung durch Freiluftverkabelung ein. Glasfasernetze in ländlichen Regionen dringender denn je benötigt.
Fiber to the Home (FTTH) lässt sich in ländlichen Regionen mittels oberirdischen Leitungsbaus rund zweieinhalb Mal schneller ausbauen als gewohnt. Darauf weist R&M hin, der weltweit tätige Schweizer Entwickler und Anbieter von Verkabelungssystemen für hochwertige Netzwerkinfrastrukturen. Mit einem Entwicklungsprogramm für Produkte und Lösungen zur fiberoptischen Freiluftverkabelung will R&M dazu beitragen, dass die Netzbetreiber auch in diesem Bereich zügig vorankommen.
Thomas Ritz, Marktmanager Public Networks, R&M
«Wir setzen uns dafür ein, dass sich der FTTH-Ausbau auch in ländlichen und suburbanen Regionen leichter vorantreiben lässt»
sagt Thomas Ritz, R&M Market Manager Public Networks.
«Das Pandemie-Jahr 2020 bestätigte nochmals deutlich das immense Bedürfnis nach faseroptischen Breitband-Internetzugängen. Die traditionelle Architektur der Teilnehmernetze ist aber noch nicht überall für spontanes, massenhaftes und paralleles Remote Working, E-Learning, Streaming und Gaming ausgelegt. Durchgehende Glasfaserverbindungen bis zum Endkunden gehören zur Voraussetzung für eine nahezu unlimitierte Breitband-Datenübertragung bis in die Wohnung.»
Weil sich ein FTTH-Angebot ausserhalb der Städte aufgrund der hohen Investitionen für Telekombetreiber bisher kaum lohnt, gibt es noch viele unterversorgte Gebiete im ländlichen Bereich.
High-Durability-Glasfaserkabel und robuste Verteilerboxen
Oberirdischer Leitungsbau – auch «Aerial Deployment» genannt, wird daher wieder interessant. Thomas Ritz: «Die oberirdische Verkabelung gibt es, seit wir Strom- und Telefonnetze haben. Und auch FTTH lässt sich mittels Freiluftverkabelung und durch Nutzung bereits bestehender Masten von Telefon- oder Stromgesellschaften etwa zweieinhalb Mal schneller ausrollen als mit einer klassischen Erdverkabelung.» Hinzu kommt, dass Aerial Deployment wesentlich kostengünstiger als eine Erdverkabelung ist, da unter anderem weniger Planungs- und Personalaufwand anfällt und vorhandene Infrastrukturen genutzt werden können. Robuste, freitragende High-Durability-Glasfaserkabel, wie sie das R&M-Kabelwerk in Tschechien entwickelt, vorkonfektionierte Kundenanschlusskabel inkl. optische Stecker sowie neuartige Verteilerboxen für die Mastmontage bilden wichtige Bausteine für den oberirdischen Leitungsbau.
R&M bietet mit einer neuen FTTH-Verteilerboxgeneration, die für den Aerial-Deployment-Markt entwickelt wurde, eine Montagetechnik, die hinsichtlich Einfachheit und Flexibilität Massstäbe setzt. Thomas Ritz dazu: «Die neue Leichtbaukonstruktion lässt sich ohne Spezialwerkzeug an jeder Fassade oder an den Masten montieren.» Die komplette optische Verkabelung sitzt in einer separaten Schale. Während ein Team die Box am Mast oder an der Fassade anbringt, konfektioniert ein zweites Team am Boden die notwendige Verkabelung. Durch diese Arbeitsteilung reduziert sich die Montagezeit deutlich. Der Provider kann die Kunden schneller mit Breitband-Connectivity versorgen und gewinnt Marktvorteile.
Die neu konzipierten Aerial Boxen werden bereits vorkonfektioniert z.B. mit Splitter-Modulen und interner Verkabelung angeliefert und erfüllen somit eine spezifische Anforderung von grossen Telekomanbietern hinsichtlich Zeitersparnis und Vorbereitung für den zukünftigen Anschluss von weiteren Teilnehmern ans Netz. Die neuartigen Gehäuse sind auf klimatisch anspruchsvolle Umgebungsbedingungen ausgelegt und besonders auch für «Emerging Markets» entwickelt worden. Die elementare, zweckmässige, flexibel organisierbare FTTH-Verteilung in sehr unterschiedlich angelegten Siedlungsgebieten steht dabei im Vordergrund. Netzbetreiber, u.a. aus Südamerika und dem Mittleren Osten, haben bereits grosses Interesse an der R&M-Neuentwicklung angemeldet.
Langjährige Erfahrung mit Outdoor-Verkabelungen
Seit Jahrzehnten entwickelt R&M wegweisende Verteilerplattformen, Muffen sowie Verteil- und Abschlussboxen für End-to-End-Outdoor-Verkabelungen im FTTH-Infrastruktur-Geschäft. Die 1997 eingeführte Venus Box wurde z.B. bereits für die Glasfaserzukunft ausgelegt. R&M kann diese langjährige globale Erfahrung im Outdoor-Bereich des Netzausbaus nun auch für Aerial Deployment nutzen. Das Portfolio wird kontinuierlich erweitert.
Zu den erfolgreichsten Entwicklungen zählt die modulare und multifunktionale Polaris-Box Gehäusefamilie für Fiber-to-the-Home-Gebäudeanschlüsse. Diese Boxen eignen sich auch als fiberoptische Verteiler und Übergabepunkte für Fronthaul-Netzverbindungen von 5G-Mobilfunknetzen. Der 5G-Markt steigert die Nachfrage für die Glasfasererschliessung zusätzlich zum klassischen Breitbandausbau nochmals merklich. Thomas Ritz:
«In den nächsten Jahren müssen zahllose 5G-Access-Points, sogenannte «Small Cells», mit dem Glasfaserbreitbandnetz verbunden werden. Diese Glasfaserkapazitäten müssen zum grossen Teil aber erst noch ausgerollt werden. Dabei müssen Synergien genutzt werden von der Planung, der Dimensionierung bis hin zu den Rollout-Szenarien zwischen 5G-FTTA- und klassischen FTTH-Rollouts sowie 5G-Optionen für die Breitbandversorgung mittels Fixed-Wireless-Access, zur Überwindung der «letzten Meter» zum Kunden.»
Hier entsteht ein zusätzlicher Bedarf an innovativen Connectivity-Lösungen rund um die Fiberoptik, die von R&M entwickelt und auf den Markt gebracht werden. Der weitere Aufbau des Sortiments wird nach den bekannten R&M-Prinzipien wie Innovation, Modularität, schnelle Montage und intuitive Handhabung erfolgen.
Thomas Ritz:
«Wir wollen intensiv dazu beitragen, dass die flächendeckende faseroptische Breitbandversorgung schneller vorankommt. Die Rahmenbedingungen sind derzeit ideal, um auf das besagte Aerial Deployment zu setzen.»