Power over Internet

R&M, der weltweit tätige Schweizer Entwickler und Anbieter von Verkabelungssystemen für hochwertige Netzwerkinfrastrukturen mit Sitz in Wetzikon, führt ein Qualitätssiegel für das Power over Ethernet-Sortiment ein. Das neue Garantiezeichen nennt sich PowerSafe. Mit PowerSafe markierte Verkabelungsprodukte können dauerhaft hohe Ströme in lokalen Datennetzen übertragen. Das Sortiment umfasst Rangierkabel, Kabelbaugruppen, Anschlussmodule, Koppler und feldmontierbare Stecker. Gleichzeitig informiert R&M über die Folgen der Übertragung hoher Ströme im LAN. Power over Ethernet (PoE) soll künftig mit 90 Watt und mit Stromübertragung auf allen vier Adern der Datenkabel betrieben werden. Hintergründe erläutert ein aktuelles White Paper.

Power over Ethernet (PoE) breitet sich in der strukturierten Büro- und Gebäudeverkabelung rapide weiter aus. Die Stromversorgung von Endgeräten über Datenkabel bahnt den Weg zu intelligenteren Gebäuden und zum Internet der Dinge. Sensoren, WLAN-Antennen, Beleuchtung, Videokameras, Medizintechnik, Notruf, Zutrittskontrolle, Fernwartung, Kassen, Terminals, Anzeigetafeln, Klima- und Heizungstechnik, Thin Clients und viele weitere digitale Endgeräte lassen sich integrieren. Die übertragbare elektrische Leistung vervielfachte sich seit Einführung von PoE auf demnächst 90 Watt. Die Stromstärke erreicht 1 Ampere je Aderpaar. Künftig soll der Strom über alle vier Aderpaare der Kupferdatenkabel fliessen (4PPoE). Der entsprechende Standard IEEE 802.3bt wird voraussichtlich 2018 ratifiziert.

Hinzu kommen PoE-Anwendungen, bei denen rund um die Uhr die maximale elektrische Leistung gefordert ist. Bisher dauerten Spitzenlasten nur Sekunden oder Minuten, zum Beispiel während Start- oder Schaltvorgängen. Künftig werden beispielsweise die komplette LED-Beleuchtung grosser Gebäude (Connected bzw. Smart Lighting) oder LED-Werbeflächen (Digital Signage) über Datennetze betrieben. „Bei diesen Anwendungen fliessen rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche sehr hohe Ströme durch das Datennetz. Das kann dramatische Folgen für die Verkabelung haben, die bisher gar nicht dafür ausgelegt war, sondern nur die Datensignale übertragen sollte“, erläutert Matthias Gerber, Market Manager LAN Cabling bei R&M in Wetzikon.

Kontaktwiederstand
Unterschiedliches Widerstandsverhalten der Durchdring- (violette Linie) und Schneidklemm-Verbindung (blaue Linie) beim Alterungstest in der Klimakammer.

Er beschreibt mögliche Eskalationen: Kabelbündel erwärmen sich. Das bremst die Datenübertragung aus. Bei minderwertigen Kontakten steigt der Übergangswiderstand. Das kann zu Überhitzung, Abbrand und Zerstörung führen. R&M weist besonders auf die Risiken der weit verbreitete Durchdring- oder Piercing-Verbindungstechnik in den RJ45-Steckern von Rangierkabeln hin. Bei dieser Technik können sich die Verbindungen zwischen den Kupferadern und Leitern im Stecker lockern. Matthias Gerber: „Erfahrungen aus der Praxis bestätigen die Meinung von R&M, dass die Industrie mit der Piercing-Anschlusstechnik ein Damoklesschwert kreiert hat. Das kann bei Anwendung von PoE mit permanenter Maximalleistung jederzeit, das heisst unplanbar zuschlagen.“

Schneidklemmverbindung
Schema der Schneidklemmverbindung, Insulation Displacement Contact (IDC). Zwei Schenkel eines Federkontakts klemmen die Kupferader dauerhaft ein.
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Einsatz eines RJ45-Steckers von R&M mit Beschaltung per Schneidklemm-Verbindung (Insulation Displacement Contact, IDC).

Dagegen schliesst die von R&M verwendete Schneidklemmtechnik – Insulation Displacement Contact (IDC) – solche Risiken aus. „Sie bietet nachhaltige Sicherheiten“, sagt Matthias Gerber. Bei IDC klemmen zwei Schenkel eines Federkontakts die Ader dauerhaft ein. Die Kontakthälften schneiden durch die Isolation und drücken federnd auf die Litze. IDC-Beschaltungen sind ermüdungsfrei, belastungs-, zug- und vibrationsstabil, temperatur- und feuchtigkeitsresistent, staub- und gasdicht und damit korrosionsfrei. Matthias Gerber: „Versuchsreihen und Erfahrungen von R&M zeigen, dass der Übergangswiderstand einer IDC-Verbindung dauerhaft niedrig und stabil bleibt. IDC ist die einzige und optimale Grundlage für die Anwendung von Power over Ethernet mit hohen Strömen im Dauerbetrieb. Das unterstreichen wir mit dem PowerSafe-Siegel.“ R&M-Produkte für PoE-Installationen enthalten ausschliesslich IDC-Beschaltungen sowie Adern mit den geeigneten Leiterquerschnitten für optimale Widerstandswerte. R&M ist der einzige Anbieter von Patchkabeln mit IDC-Technik.

Neben dem Qualitätssiegel PowerSafe und Fachinformationen zu Power over Ethernet stellt R&M Ratgeber und Planungshilfen zur Verfügung. Netzwerkplaner können Berechnungstabellen und Kabel-Konfiguratoren für PoE-Anwendungen nutzen. Damit ermitteln sie die Temperaturentwicklung in Kabelbündeln, die ideale Stärke von Kabelbündeln und die maximalen Link-Längen. So vermeiden sie von Anfang an Einschränkungen bei der Datenübertragung.

R&M erklärt Power over Ethernet Verkabelung

Von Redaktion

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