Bitwala sammelt 4 Millionen an Spendengeldern - 2019 BanklizenzBitwala sammelt 4 Millionen an Spendengeldern - 2019 Banklizenz

Dem Krypto-Startup Bitwala ist es in einer Zweitfinanzierungsrunde gelungen, vier Millionen Euro an Land zu ziehen. Mit dem Geld beabsichtigt das Berliner Jungunternehmen, Deutschlands erste Bitcoin-Bank zu gründen.

Bitwala will eine Brücke zwischen der Kryptowelt und dem klassischen Banking schlagen. Bis Ende des letzten Jahres war das Fintech-Unternehmen mit Sitz in Berlin bereits aktiv. Es fungierte als Zahlungsdienstleister, der Bitcoin-Überweisungen an Empfänger mit herkömmlichem Bankkonto ausführte. Zu diesem Zweck offerierte Bitwala unter anderem eine Prepaid-Kreditkarte von Visa, die es dem Besitzer ermöglichte, mit seinem Bitcoin-Guthaben an allen Visa-Akzeptanzstellen zu zahlen. Insgesamt führte Bitwala nach eigenen Angaben Überweisungen von 100 Millionen Euro durch und hatte über 80’000 Kunden.

Bitcoin-Wallet und Bankkonto aus einer Hand

Dann kam allerdings die Wende: Ende Dezember verlor Bitwala seine Bankbeziehung. Wenige Tage später wurden die Prepaid-Kreditkarten gesperrt, weil Visa den Vertrag mit dem Kartenanbieter WaveCrest kündigte. Bitwala musste deshalb seine Dienstleistungen einstellen.

Für die Gründer Jörg von Minckwitz, Jan Goslicki und Ben Jones war dies allerdings kein Grund, aufzugeben. Vielmehr beschlossen die drei, ihr Startup selbst zur Bank zu machen. Wenn alles nach Plan läuft, erhält der Kunde künftig neben einer Krypto-Wallet ein Bankkonto mit IBAN-Nummer. Damit verbunden sind gängige Bankdienstleistungen wie SEPA-Überweisungen, Daueraufträge, Kartenzahlungen und der Geldbezug am Automaten. Darüber hinaus profitieren die Konten bis zu einem Betrag von 100’000 Euro von der gesetzlichen Einlagensicherung. Vor allem aber haben die Kontoinhaber die Möglichkeit, ihr Euro-Guthaben ohne Umweg über eine Kryptobörse in Bitcoins zu tauschen.

Risikokapital statt ICO

Um sein Ziel zu erreichen, ist Bitwala eine Partnerschaft mit einer bestehenden Bank eingegangen. Dem Vernehmen nach handelt es sich um die Solarisbank, ein Fintech-Startup mit Banklizenz, das digitalen Unternehmen das Anbieten von Bankdienstleistungen ermöglicht. Bitwala beabsichtigt, spätestens bis Ende 2019 selbst über eine Bankenzulassung der deutschen Finanzaufsichtsbehörde BaFin zu verfügen. Im kommenden November will das Unternehmen die ersten Konten eröffnen. Angeblich haben sich bereits 30’000 Interessenten registriert.

Damit der Relaunch gelingt, hat Bitwala vier Millionen Euro an frischem Kapital eingesammelt. Das Geld stammt vom Münchener Venture-Capital-Spezialisten Earlybird und von Coparion, einem Risikokapitalfonds der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau. Ursprünglich planten die Bitwala-Gründer einen ICO. 2017 wäre es sicherlich kein Problem gewesen, mit einem Token-Sale einen zweistelligen Millionenbetrag zu generieren. Mittlerweile ist die ICO-Euphorie jedoch abgeflaut. Der deutsche Markt kämpft zudem mit den Folgen des inszenierten Exit-Scams, mit dem das Frankfurter Fintech-Unternehmen Savedroid Schlagzeilen machte.

Von Redaktion

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