Maximilian DreyerMaximilian Dreyer

Die Strompreise steigen, doch Solaranlagen waren noch nie so günstig. Gleichzeitig werden Batterien 2024 ein grosses Thema und der Fachkräftemangel in der Solarbranche wird bald zum Mythos. Maximilian Dreyer, Geschäftsführer von Otovo, Europas führendem Marktplatz für private Solaranlagen und Batteriespeicher, gibt einen Ausblick auf den Schweizer Energiemarkt 2024 mit fünf konkreten Prognosen.

1. Sinkende Preise für Solaranlagen

Während die Schweizer Strompreise um knapp 20 % erneut steigen, werden die Kosten für Photovoltaikanlagen um 20 % weiter sinken, was den Solar-Business Case für Verbraucher attraktiver denn je macht. Neben stabilen bzw. leicht sinkenden Arbeitskosten werden die Hardwarepreise für Solarmodule ein Rekordtief erreichen. Ende 2023 werden 80 GW Paneele in europäischen Lagern liegen, das entspricht den Installationen von zwei Jahren auf dem gesamten Kontinent. Die Preise haben dieses Ungleichgewicht berücksichtigt, und es wird erwartet, dass die Kosten für Paneele Anfang 2024 ein Allzeittief erreichen, bevor sie sich im Laufe des Jahres wieder erholen, wenn sich Angebot und Nachfrage ausgleichen. In der Schweiz, wo bereits heute ein signifikanter Anteil der Energie aus erneuerbaren Quellen stammt, wird dies zu einem weiteren Anstieg der Solarinvestitionen führen.

2. Zunahme von Batterietechnologie

2024 markiert einen Meilenstein für den Aufstieg der Batterien. Sinkende Batteriepreise werden sie für Schweizer Hausbesitzer attraktiver machen. Angesichts steigender Energiekosten verspricht die Integration von Batterien eine höhere Rendite. Hausbesitzer können unabhängiger vom Stromnetz werden und die Eigenverbrauchsquote ihrer PV-Anlage von 40 bis 50 % auf 80 bis 90% steigern können. «Wir gehen davon aus, dass bis 2030 alle PV-Anlagen in der Schweiz mit Batterien ausgestattet sein werden», sagt Maximilian Dreyer.

Zusätzlich werden Elektrofahrzeuge, von denen bereits jeder vierte Neuwagen in der Schweiz einen Stecker hat, als Energiequellen dienen. Im 2024 führen viele Automobilhersteller, darunter GM, Volvo und Renault, bidirektionales Laden ein, was Vehicle-to-Grid (V2G) und Vehicle-to-Home (V2H) Anwendungen ermöglicht. Haushalte können ihre Fahrzeuge als Batterien nutzen, um bei Stromausfällen die Stromversorgung zu sichern oder Strompreisschwankungen auszugleichen.

3. Energiemanagementsysteme machen Häuser zu Energiedrehscheiben

Grüne Technologien wie Solaranlagen, Elektrofahrzeuge, Wärmepumpen und Batterien werden immer weiter zusammenwachsen. Unterstützt werden sie durch intelligente Energiemanagementsysteme, die eine optimale Nutzung und Integration dieser Technologien ermöglichen. Die Schweiz, die bereits eine hohe Durchdringung von Wärmepumpen und ein wachsendes Interesse an Photovoltaik hat, wird von dieser Entwicklung profitieren, indem sie ihren Energieverbrauch weiter diversifiziert und nachhaltiger gestaltet.

4. Virtuelle Kraftwerke (VPPs) zur Verringerung der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen

VPPs (Virtuelle Kraftwerke) sind eine Frage des Wann, nicht des Ob – abhängig von der Geschwindigkeit des Übergangs zu erneuerbaren Energien in Europa. Durch die Speicherung überschüssiger Energie und die Stabilisierung bei Spannungsspitzen können VPPs die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen verringern und den Übergang zur Netto-Null-Stromerzeugung ermöglichen. VPPs verdienen Anerkennung als vielversprechende Anlageklasse. Dies wird auch auf die breitere Öffentlichkeit und politische Kreise übergreifen, wenn die Vorteile besser verstanden werden. Dieser Trend wird durch Rekordinstallationen von Solaranlagen und Batterien in Privathaushalten 2024 vorangetrieben. Je mehr Menschen in der Lage sind, Geld zu verdienen, indem sie ihre Batterien und Solarzellen zusammenlegen, desto weiter wird sich das Phänomen ausbreiten.

Von Redaktion

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